Weißer Lkw fährt duch Berlin
08.12.2020 | Olaf Thiel

Alternative Antriebe: Das planen die Hersteller 2021

Die EU hat auch für Hersteller von Nutzfahrzeugen strenge Abgasvorschriften erarbeitet: Im Jahr 2025 müssen die CO2-Emissionen der Lkw-Flotten um 15 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2019 gesunken sein.

Bis 2030 steht eine Reduzierung um insgesamt 30 Prozent gegenüber dem Referenzjahr im Aufgabenheft der Hersteller. Werden diese Ziele verfehlt, drohen den Unternehmen sogar Strafzahlungen. Darauf haben sich die Hersteller eingerichtet und stärken die Produktion alternativer Antriebe. Der Toll Collect-Blog gibt eine Übersicht über die Pläne 2021.

E-Offensive von Volvo Trucks

Volvo Trucks bietet ab 2021 eine komplette Modellreihe elektrisch angetriebener Lkw von 16 bis 44 Tonnen in Europa an. Derzeit werden die elektrisch angetriebenen Lkw-Modelle Volvo FH, Volvo FM und Volvo FMX getestet. Die Fahrzeuge haben ein Gesamtzuggewicht von bis zu 44 Tonnen. Je nach Batteriekonfiguration sollen sie mit einer Batterieladung bis zu 300 Kilometer weit kommen.

Fünf Lkw stehen in eine Reihe vor weißem Hintergrund

Mehrere Baureihen sollen als Stromer erhältlich sein. Foto: ampnet

Bereits 2019 startete Volvo Trucks die Serienproduktion des Volvo FL Electric und des Volvo FE Electric. Der Hersteller hat große Ziele: 2040 soll die gesamte Produktpalette von Volvo Trucks ohne fossile Energieträger auskommen.

Scania bringt Stromer an den Start

Auch Scania führt seine ersten elektrifizierten Lastwagen auf dem Markt ein. Die vollelektrische Version, die mit den Fahrerhäusern der L- und P-Baureihe angeboten wird, verfügt über einen 310 PS (230 kW) starken Elektromotor. Der Kunde kann den Scania BEV mit einem Pack von bis zu neun Batterien bestellen. Dann erreicht der Lkw eine Reichweite von maximal 250 Kilometern. Eine Batterie ist dort untergebracht, wo üblicherweise der Motor sitzt, die übrigen acht sind entlang das Fahrgestells platziert.

Weißer Scania Lkw tankt an einer Stromladesäule

Scania setzt ab kommenden Jahr auf Batteriebetrieb. Foto: ampnet

Alternativ steht ebenfalls für die Fahrerhäuser der L- und P-Baureihe ein Plug-in-Hybrid zur Verfügung, der bei Bedarf bis zu 60 Kilometer rein elektrisch fahren kann.

Wasserdampf im Schwerlastverkehr

MAN wiederum fährt zweigleisig, um die Klimaziele zu erreichen. Der Hersteller konzentriert sich neben den batterieelektrischen Fahrzeugen auch auf den Einsatz von Wasserstoff als möglichen Treibstoff für seine „Schwergewichte“ im Fernverkehr.

„Mit dem Brennstoffzellenantrieb können wir ein Zero Emission Vehicle (ZEV) möglich machen. Brennstoffzellen verursachen im Einsatz keine klimaschädlichen Emissionen, sondern stoßen lediglich Wasserdampf aus“, erklärt Lukas Walter, Leiter Engineering Power Train bei MAN. Außerdem ermöglicht die Technologie große Reichweiten von bis zu 800 Kilometern, sodass sie für den Lkw-Fernverkehr eingesetzt werden kann.

Weißer Lkw fährt duch Berlin

Nicht nur für die Stadt: Lkw mit Brennstoffzelle können eine Reichweite von 800 km schaffen.

Im kommenden Jahr will MAN zwei Prototypen mit Brennstoffzellenantrieb vorstellen und 2023/24 eine erste Testflotte in den Dienst stellen. „Bis 2027/2028 werden wir unseren Brennstoffzellen-Lkw serienreif machen“, erklärt Walter. MAN sieht in der Brennstoffzelle eine der zukunftsträchtigen Antriebstechnologien. Schließlich verlange die CO2-Gesetzgebung, eine immer größere Anzahl an Zero Emission Fahrzeuge in den Markt zu bringen. (TC/ampnet)

Kommentare (0)