Berufskraftfahrer im Güterverkehr
23.04.2015 | Redaktion Blog

Wie wird man Berufskraftfahrer im Güterverkehr

Wenige Jobs verbinden gleichermaßen Abwechslung, Spannung und Unabhängigkeit. Einer davon ist der des Berufskraftfahrers im Güterverkehr. Mit welchen Aufgaben Auszubildende rechnen müssen, erzählt ein Berufskraftfahrer im Toll Collect-Blog.

Im Logistik- und Speditionsgewerbe fehlen in den kommenden Jahren zunehmend qualifizierte Nachwuchskräfte. Darüber wurde an dieser Stelle bereits berichtet. Die von Toll Collect unterstützte Initiative „Hallo, Zukunft!“ versucht deshalb, mehr Menschen für die Ausbildung zum Berufskraftfahrer im Güterverkehr zu begeistern. Einer, der schon in der Ausbildung seine Leidenschaft für den Job unter Beweis stellte, ist Ricardo Richter.

Ricardo, seit 2011 lassen sich immer weniger Schulabgänger zum Berufskraftfahrer ausbilden. Woran liegt das Deiner Meinung nach?

Ich denke, dass viele immer noch das Bild vom „Trucker“ oder „Brummi-Fahrer“ im Kopf haben. Wer vom Fach ist weiß, dass beide Begriffe schon lange nichts mehr mit den heutigen Anforderungen an die Berufskraftfahrer im Güterverkehr zu tun haben. Der Beruf ist sehr viel anspruchsvoller, als viele denken.

Inwiefern?

Natürlich geht es nach wie vor darum, Güter von A nach B zu fahren; aber eben nicht nur um das Fahren. Als Berufskraftfahrer im Güterverkehr bin ich für den gesamten Transportprozess verantwortlich. Es geht um die sichere Verladung der Ware, damit sie unversehrt beim Kunden ankommt. Eine andere Herausforderung ist die Route so zu optimieren, dass ich genau zum gewünschten Termin mein Ziel erreiche.

Stichwort Termindruck – wie hoch ist der wirklich?

Der Druck ist schon hoch. In der Regel weiß ich, welche Tour demnächst ansteht. Aber trotzdem kann es kurzfristige Veränderungen geben. Denn der Disponent, mit dem ich während der Fahrt im Kontakt stehe, übermittelt oft neue Aufträge. Da ist Flexibilität gefragt. Die Herausforderung ist, keine Hektik aufkommen zu lassen, einen kühlen Kopf zu bewahren und den Auftrag termingerecht auszuführen.

Warum bist Du Berufskraftfahrer im Güterverkehr geworden?

Mein Vater arbeitet in der Logistikbranche. Und sein Vater ist Fernfahrer. Bei ihm durfte ich als Kind oft im Lkw mitfahren. Ich war also immer nah dran an dem Arbeitsumfeld. Nach der Schule war der Wunsch Berufskraftfahrer zu werden allerdings noch nicht da. Ich habe dann eine Lehre zum Maler und Lackierer gemacht. Erst als ich auf den Baustellen täglich die Lkw sah habe ich gemerkt, dass ich eigentlich etwas anderes machen will.

Dann hast Du die Ausbildung zum Berufskraftfahrer im Güterverkehr begonnen. Was sind die Herausforderungen in der Lehrzeit?

Das hängt von Bundesland und vom Lehrbetrieb ab. Grundsätzlich dauert die Ausbildung drei Jahre. In dieser Zeit lernen die Auszubildenden zum Beispiel die Prozesse der Logistik kennen, was es in puncto Sicherheit und Gesundheitsschutz zu beachten gilt oder welche Rechtsvorschriften einzuhalten sind. Der Erwerb der Fahrerlaubnisse C und CE, also für schwere Lkw und Lastzüge, nimmt auch einige Zeit in Anspruch. Man lernt möglichst sparsam und wirtschaftlich Transporte durchzuführen und wie Smartphones und Tablets eine effektive Routenplanung ermöglichen.

Die Ausbildung erfordert viel Einsatz. Aber der Aufwand lohnt sich. Das Ziel ist ein toller Beruf. Wir Berufskraftfahrer sind jeden Tag woanders und lernen Land und Leute kennen. Täglich sind neue Aufgaben zu lösen. Wer das mag, für den ist der Job genau das Richtige.

Beim Wettbewerb „Best BKF“ können angehende Berufskraftfahrer im Güterverkehr ihr Fachwissen unter Beweis stellen – und tolle Preise gewinnen. Den letzten von vier Fragebögen gibt es ab dem 23.04.2015 in der Zeitschrift „Trucker“ und unter www.best-bkf.de. Die Teilnahme ist noch bis zum 11. Mai 2015 möglich.

Veranstaltet wird die Aktion von „Hallo, Zukunft!“. Informationen zur Teilnahme gibt es hier.

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