Logo des Eco Performance Award 2022 - Das sind die Gewinner
24.03.2022 | Olaf Thiel

Eco Performance Award 2022: Die Gewinner stehen fest

Am 22. März 2022 fand die Verleihung des Eco Performance Award 2022 im Rahmen einer digitalen Veranstaltung statt.

Die Jury, unter Vorsitz von Prof. Dr. Wolfgang Stölzle, Geschäftsführender Direktor am Institut für Supply Chain Management an der Universität St. Gallen, hat drei Unternehmen mit dem Preis ausgezeichnet. Nominiert waren fünf Unternehmen. Alle hatten exzellente Konzepte für mehr Nachhaltigkeit im Straßengüterverkehr eingereicht. Auch Toll Collect-Chef Dr. Gerhard Schulz saß wieder in der Jury.

Trailer Dynamics gewinnt in der Kategorie Startups

Zahlreiche technologische und wirtschaftliche Herausforderungen machen die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs anspruchsvoll. Trailer Dynamics überzeugte die Jury mit seinem elektrifizierten Trailer, der eine innovative und antriebsübergreifende Lösung bietet. Ein Anhänger mit integriertem, rein elektrischen Antriebsstrang kann Sattelzugmaschinen unterstützen und dadurch dieselbetriebene Sattelzugsysteme in Plug-In-Hybride umwandeln. Elektrische Zugmaschinen erzielen deutliche Reichweitenzugewinne durch den sogenannten Newton eTrailer. Der Trailer ist grundsätzlich mit allen gängigen Herstellern und Technologien kompatibel.

Ein eigens entwickeltes System ermöglicht die Steuerung des Trailers über Sensoren in Echtzeit. Dadurch können knapp 20 Prozent Diesel und CO2 eingespart werden. Weitere potenzielle Einsparungen sind in Kombination mit anderen Lösungen von Trailer Dynamics, die beispielsweise die Aerodynamik verbessern, möglich. Die Total Cost of Ownership sollen dabei deutlich geringer sein als bei einem Diesel-Lkw mit Standardtrailer oder bei einem System mit batterieelektrisch betriebener Zugmaschine. Außerdem wird durch ein technisches Verfahren Energie zurückgewonnen, die das On-Board-Batteriesystem speist.

Die Österreichische Post überzeugt bei den Großunternehmen

Das Ziel der Österreichischen Post ist es, bis 2030 alle Briefe und Pakete im Inland emissionsfrei zustellen. Für den Einsatz elektrischer Fahrzeuge und Fahrräder will das Unternehmen intelligente Lösungen zum Aufladen schaffen. In Graz ist das ehrgeizige Ziel einer vollständig emissionsfreien Zustellung bereits erreicht. Durch die rein elektrische Belieferung im Stadtgebiet kann der jährliche Dieselverbrauch von 170.000 Litern komplett durch Ökostrom ersetzt werden. Das sorgt jährlich für fast 420 Tonnen weniger CO2-Emissionen.

Auch in anderen österreichischen Städten stellt die Österreichische Post nahezu emissionsfrei zu. Die Maßnahmen gehen sogar über die Zustellung hinaus. So werden unter anderem Ausgleichsflächen zum Biodiversitätserhalt geschaffen und bewirtschaftet. Im Einklang mit den Sustainable Development Goals der vereinten Nationen werden ökonomisch, ökologisch und sozial 14 wesentliche Themen im Masterplan für 2030 adressiert. Bei der Umsetzung helfen drei Stufen: Vermeidung von Emissionen und Effizienzsteigerungen, alternative Technologien und Energieformen sowie Kompensation und Klimaschutzprojekte.

xpack erhält den Award als „Transformer of the Year“

Mit wiederverwendbaren, stapel- und schachtelbaren Versandverpackungen konnte das Unternehmen xpack bei der Jury punkten. Denn Einwegverpackungen im E-Commerce und im Paketdienstversand sorgen jährlich für große Mengen an Treibhausgas-Emissionen und viel Abfall. Zusätzlich ist der Verpackungsprozess meist arbeitsintensiv und ineffizient. Oft ist in versendeten Paketen viel Puffer, der zusätzliche Füllmaterialien erfordert. Mit seiner mehrfach verwendbaren Versandverpackung sorgt xpack für Abhilfe. Die aus recyceltem Kunststoff bestehende Verpackung soll robuster und beständiger gegenüber Nässe und Schmutz sein als herkömmliche Kartons. Die Verpackungsgröße ist individualisierbar. Integrierte Sensoren helfen bei der Sendungsverfolgung. Dadurch können IoT-Anwendungen zum Einsatz kommen.

In einem Mehrwegsystem sind Nutzung und Rücknahme der Kartons geregelt. Diese können über ein nutzungsbasiertes Preismodell (Pay-Per-Use) genutzt werden. Um den Kreislauf zu schließen, hat das Unternehmen ein Anreizsystem für die Rückgabe geschaffen. Neben der Abfallreduktion können so verpackungsinduzierte Emissionen um bis zu 80 Prozent und versandinduzierte Emissionen um 50 Prozent reduziert werden. Durch TyrePack, eine Mehrwegverpackung für Pkw-Räder, haben die Initiatoren von xpack einen Proof of Concept für das Produkt erbracht und zeigen die Marktfähigkeit der Lösung.

Weitere Schritte und Eco Performance Award 2023

Die Verleihung des Eco Performance Awards fand auch in diesem Jahr virtuell statt. Für die Überreichung der Awards und Zertifikate durch die Jury ist derzeit eine physische Veranstaltung im Mai oder Juni 2022 im kleineren Rahmen in Planung.

Die Jury bedankt sich ausdrücklich bei allen Bewerbern des Eco Performance Awards 2022 und freut sich bereits auf den Durchlauf im Jahr 2023. Dann geht der Eco Performance Award in seine 15. Runde. Alle weiteren Informationen zu den Bewerbungsmodalitäten 2023 werden zeitnah auf der Website des Awards veröffentlicht.

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