BPW Bergische Achsen ist Gründungsmitglied des Vereins PROFI und setzt sich für Fahrer*innen ein. Die Blog-Redaktion hat mit Ralf Merkelbach, Leiter Key Account Management gesprochen.
Blog-Redaktion: Warum engagiert sich BPW bei PROFI?
Ralf Merkelbach: Seit vielen Jahren leben wir den Slogan des BPW: „we think transport“. Für uns ist es wichtig, Transport ganzheitlich zu betrachten. Das bedeutet, dass wir nicht nur die Fahrzeuge selbst, also die Technik betrachten. Sondern wir rücken auch alle Beteiligten, wie die Disponent*innen und die Fahrer*innen mit in den Fokus. In Zusammenarbeit mit dem BGL, dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik, haben wir gemeinsam auch den Verein PROFI ins Leben gerufen. Unser Ziel ist es, das Image der Fahrer*innen aktiv zu verbessern. Wir wollen ganz klar deutlich machen, dass sie nicht nur Lenker sind, sondern vielfältige Aufgaben übernehmen. Auch beim Thema Nachwuchsgewinnung unterstützen wir.
Blog-Redaktion: Was ist aus Ihrer Sicht erforderlich, um das Berufsbild des Fahrers bzw. der Fahrerin aufzuwerten?
Merkelbach: Der Beruf muss sichtbarer gemacht werden. Im Fernsehen gibt es momentan viele Beiträge. Bei den „Trucker Babes“ zum Beispiel wird überhaupt noch von dem Leben der Fahrer*innen berichtet. Das heißt, viele Leute wissen gar nicht, wo sie ihre Lebensmittel herbekommen. Außerdem ist es eine Aufgabe der Fahrer*innen selbst, ihr eigenes Image zu verbessern. Wobei man sagen muss, Fahrer*in zu sein, ist auch etwas ganz Besonderes. Die alte Romantik, die man früher auf Achse hatte, gibt es so nicht mehr. Das ist ein harter Job. Wir sind absolut dankbar für alle Fahrer*innen, die mit dem Lkw unterwegs sind. Für uns ist ganz wichtig, dass der Beruf Zukunft hat. Deswegen müssen wir ganz klar aufzeigen, was die Fahrer*innen für uns tun.
Blog-Redaktion: Was kann PROFI als Verein tun, um mehr Fahrerinnen zu gewinnen?
Merkelbach:
Generell ist das ein Job, in dem heutzutage schon viele taffe Frauen unterwegs sind. Die Aufgabe des Vereins ist es, zu zeigen, dass die alte Männerdomäne schon lange aufgebrochen ist. Fahrerinnen haben einen sauberen Arbeitsplatz. Frauen bei der Bundeswehr sind heute in vielen Berufen etabliert. Im Bereich der Speditionen gibt es zahlreiche Unternehmen, die von Frauen geleitet werden.
Blog-Redaktion: Wie verbessert die Technologie die Arbeit der Fahrer*innen im Vergleich zu früher?
Merkelbach: Fahrer*innen haben nicht nur das Lenkrad in der Hand. Sie übernehmen dispositive Aufgaben, unterstützen bei der Be- und Entladung und kennen sich mit Gefahrgut und Ladungssicherung aus. Bei all diesen Aufgaben unterstützt heutzutage auch die digitale Technik. Aus unserer Sicht ist es ganz wichtig, diese Message auch den jungen Leuten, die sich vielleicht für den Kraftfahrerberuf entscheiden, mitzugeben.
Blog-Redaktion: Wie konkret will BWP den Verein PROFI, aber auch die Fahrer*innen unterstützen?
Merkelbach: Durch unsere Tätigkeit haben wir ein Netzwerk aufgebaut. Wir sprechen mit vielen Spediteuren. Außerdem haben wir einen großen Verladebereich, sodass wir uns anschauen können, was da jeden Tag passiert und wie wir unterstützen können.
Gleichzeitig können wir auch kleine Dinge selbst realisieren. Beispielsweise mit dem Verein DocStop, der sich darum kümmert, dass Fahrer*innen unterwegs optimal ärztlich versorgt werden. Wenn die Fahrer*innen teilweise tagelang von Zuhause weg sind und krank werden, haben sie keinen Hausarzt, zu dem sie gehen können. Über DocStop haben sie die Möglichkeit, einen Arzt aufzusuchen. Zusammen mit unserem Werksarzt haben wir eine eigene DocStop-Station bei uns in der Firma eingerichtet. Erkrankte Fahrer*innen können auf unserem Firmenparkplatz die Lkw abstellen und unseren Werksarzt aufsuchen.
Darüber hinaus setzen wir uns für weitere Themen ein. Während der Corona-Pandemie haben wir zum Beispiel das Projekt mit den Dusch- und WC-Containern auf den Autohöfen und Autorastplätzen unterstützt.
Das Gespräch mit Ralf Merkelbach auch im Video.