Bedienung der neuen Mautstellen-Terminal
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11.04.2018 | Olaf Thiel

„MaB – Das Magazin“ – Wie sehen die Tarife aus?

Die neunte Ausgabe von „MaB – Das Magazin“ beantwortet die Frage nach neuen Tarifen zum Start der Bundesstraßenmaut. Weitere Themen: Bezahlen im neuen manuellen Verfahren. Und: Alle OBUs sind nun auf die zentrale Mauterhebung umgestellt.

Es geht mit Riesenschritten auf den 1. Juli 2018 zu – das bedeutet, dass die Mautausweitung auf alle Bundesstraßen immer näher rückt. Welche Themen sind gerade aktuell? Welche Fragen stellen die Toll Collect-Kunden? Toll Collect-Pressesprecherin Claudia Steen und Christian Spanik stellen sie in „MaB – Das Magazin“ vor.

Autobahn und Bundesstraßen – gibt es hier unterschiedliche Tarife?

Das ist eine Frage, die sehr häufig von den Kunden gestellt wird. Die klare Antwort dazu: nein. Zum Start der Mautausweitung auf alle Bundesstraßen am 1. Juli 2018 bleibt es bis auf weiteres bei den derzeit geltenden Tarifen. Die sind auf Autobahnen und auf den jetzt schon mautpflichtigen Bundesstraßen gleich. Das bedeutet: von 8,1 Cent für einen Euro 6 Lkw mit 2 Achsen bis zu 21,8 Cent für einen Lkw Euro 2/Euro 1 mit 5 Achsen. Im Durchschnitt sind das 13 Cent pro Kilometer. Änderungen an den Mauttarifen müssen vom Gesetzgeber beschlossen werden. Wann dies der Fall ist, steht noch nicht fest.  Ein kleiner Hinweis: Wer zu diesem Thema immer auf dem aktuellen Stand bleiben möchte, der sollte immer mal wieder auf der Toll Collect Website oder beim Toll Collect Blog reinschauen.

Wie sieht das zukünftige Streckennetz aus?

Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) listet auf ihrer Website alle mautpflichtigen Streckenabschnitte in der Mauttabelle auf. Dort kann man sich schon mal anhand einer vorläufigen Liste für die hinzukommenden mautpflichtigen Streckenabschnitte auf den Bundesstraßen informieren.

Maut bezahlen im neuen manuellen Verfahren

"MaB – Das Magazin" spricht auch über das neue manuelle Verfahren

Das neue manuelle Verfahren löst das alten Ende Mai vollständig ab. Foto: Toll Collect

Im neuen manuellen Verfahren liegt der Schwerpunkt auf der Online-Einbuchung. Gebucht wird entweder über einen stationären PC oder über die App per Smartphone und Tablet. Denn im Hinblick auf die Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen ist die manuelle Einbuchung über Smartphone und Tablet ein einfacher und flexibler Weg, die Gebühr zu bezahlen.

Die Benutzeroberflächen sind im manuellen System bei allen Einbuchungswegen identisch und passen sich dem jeweiligen Endgerät an. Die Menüführung ist kundenfreundlich und leicht verständlich. Egal ob am Mautstellen-Terminal oder über das Smartphone.

Der adress- und fahrzeugspezifische Routingdienst mit Auswahl von Start-, Ziel und Via-Punkten hilft bei der individuellen Streckenplanung und bezieht auch nicht-mautpflichtige Strecken mit ein. Dabei kann entweder die Adresse angegeben oder direkt in die Karte geklickt und dort Start- und Zielpunkt gesucht werden. Die Strecke wird dann unter Berücksichtigung von fahrzeugspezifischen Befahrbarkeitsrestriktionen, wie beispielsweise Sperrungen oder Gewichtsbeschränkungen berechnet. Der Kunde erhält am Ende der Einbuchung neben dem Einbuchungsbeleg auf Wunsch auch eine Navigationsanweisung. Er kann sich alle Belege ausdrucken, herunterladen oder per E-Mail zusenden oder sich per SMS die Einbuchungsnummer schicken lassen.

Neuerungen gibt es auch bei der Stornierung: Im Gegensatz zum bisherigen manuellen Verfahren kann nun über alle Einbuchungswege hinweg storniert werden. Bis Ende Mai 2018 ist zu beachten, dass nur in dem manuellen Einbuchungsverfahren eine Stornierung möglich ist, in dem auch die Buchung vorgenommen wurde!

An rund 800 Terminals kann man mit Bargeld bezahlen, ansonsten mit Tankkarte, Kreditkarte oder auch neu mit der Paysafecard. Jeder Kunde – registriert oder nicht registriert – kann sich manuell einbuchen. Im weiterentwickelten manuellen Verfahren gibt es noch eine weitere Neuerung. Auch nicht-registrierte Kunden können sich ein Einbuchungskonto anlegen. Dabei können sie Daten von verschiedenen Fahrzeugen und oft befahrenen Strecken sowie Zahlungsmittel hinterlegen.

Hinweise zur neuen Toll Collect-App

Am 1. Februar 2018 wurde die neue App eingeführt. Mit ihr ist es nun möglich, ganz einfach über Smartphone und Tablet zu buchen. Einfach im App-Store runterladen – sie ist für iOs, Android und Windows erhältlich. Ein wichtiger Hinweis: Mit der App kann man nur buchen. Sie ist kein Verwaltungstool, in dem man Kundendaten speichern oder verändern kann.

Customer Service: Kunden fragen, Toll Collect antwortet

Die geplanten Veränderungen im Mautsystem werfen bei den Kunden immer mal wieder die eine oder andere Frage auf: Kann ich in der App auch mein Login und Passwort speichern? Oder: Was passiert mit meiner Buchung, wenn ich plötzlich keinen Empfang mehr habe? Da ist es gut, dass der Customer Service auch immer die richtige Antwort parat hat. Ein paar häufig gestellte Fragen und ihre Antworten dazu gab es in „MaB – Das Magazin“ in diesem Filmbeitrag.

Toll Collect schaltet die alten Mautstellen-Terminals ab

Für die neue manuelle Einbuchung stehen auch 1.100 neue Mautstellen-Terminals zur Verfügung. Sie stehen vorwiegend an großen Tankstellen, Autohöfen und im grenznahen Bereich. Das weiterentwickelte manuelle Verfahren löst die Buchung über die 3.600 alten Mautstellen-Terminals ab. Die alten Terminals werden Ende Mai 2018 außer Betrieb gehen und dann schrittweise abgebaut. Neben den anderen Zahlungsmöglichkeiten kann am Mautstellen-Terminal auch weiterhin bar bezahlt werden. Dafür muss der Kunde mit dem Ticket zum Mautstellen-Pächter gehen. Der hat ein sogenanntes Kassen-Terminal, mit dem er dann die Buchung freischalten kann.

Alle OBUs auf zentrale Mauterhebung umgestellt

Alle OBUs sind mittlerweile auf die zentrale Mauterhebung umgestellt. Zentrale Mauterhebung bedeutet, dass die Mauthöhe nun in einem Rechenzentrum berechnet wird. In der dezentralen Mauterhebung berechnete die OBU selbst die Mauthöhe. Wie funktioniert die zentrale Mauterhebung konkret? Die On-Board Unit sendet dafür die Fahrtdaten und die Merkmale des Lkws an das Rechenzentrum. Dort werden dann die mautpflichtigen und die nicht mautpflichtigen Strecken zugeordnet. Darauf wird dann der Tarif gelegt und die Maut berechnet. Das heißt auch: Die OBU kennt den Betrag gar nicht mehr und zeigt ihn daher auch nicht mehr an.

Eine Umstellung zurück auf die dezentrale Mauterhebung gibt es übrigens nicht, da in Zukunft die Streckendaten im Rechenzentrum monatlich aktualisiert werden. Das hat auch einen guten Grund: Ab 1. Juli 2018 wächst die Anzahl der Streckenabschnitte von 9.000 auf 140.000. Und um dieses Streckennetz aktuell zu halten, muss man es mindestens alle vier Wochen aktualisieren. Bei rund 1,2 Millionen OBUs muss diese Aktualisierung sehr schnell und auf den Punkt genau passieren.

„MaB – Das Magazin“ zeigt Aufbau im Schnelldurchlauf

Die Aufbauarbeiten der Kontrollsäulen sind in vollem Gange. Wie so ein Aufbau einer Kontrollsäule aussieht, kann man sich in „MaB – Das Magazin“ ab hier ansehen …

Zum Abschluss noch ein Status Update

Zum Abschluss der Sendung „MaB – Das Magazin“ gibt Pressesprecherin Claudia Steen noch einen Einblick in den aktuellen Stand der Vorbereitungen. Im letzten Jahr startete Toll Collect das neue manuelle Verfahren. Im Februar ging die Toll Collect-App an den Start. Die On-Board Units wurden seit letzten Herbst umgestellt. Momentan läuft der Aufbau der Kontrollsäulen und der neuen Mautstellen-Terminals.

Eine weitere wichtige Aufgabe ist es, die Unternehmen zu informieren. Deshalb gibt es auch wieder eine Roadshow von Toll Collect, bei der der Mautbetreiber in mehreren deutschen Städten unterwegs ist, um über die Lkw-Maut auf allen Bundesstraßen zu informieren.

 

 

 

 

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