Test Drive Area IAA Hannover von außen mit Herbstlaub
30.09.2022 | Olaf Thiel

Endlich wieder präsent: Toll Collect auf der IAA 2022

Im Fokus der IAA 2022 standen innovative und nachhaltige Transportlösungen. Auch am Toll Collect-Stand ging es um Nachhaltigkeit und technische Neuerungen.

Lkw-Mauterhebung mit Toll Collect – zuverlässig und nachhaltig

Unter diesem Motto zeigte Toll Collect, dass das Unternehmen im Lebenszyklus der OBU an verschiedenen Stellen ansetzt, um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Ein weiteres Thema war die Nutzung von Daten aus dem Mautsystem, die einen Beitrag zur Verkehrslenkung leisten könnten. Außerdem waren Kolleg*innen aus dem Kundenservice vor Ort und beantworteten alle Fragen rund um die Maut. Darüber hinaus stellte Toll Collect das neue Verfahren TollNow vor – eine neue App zur manuellen Einbuchung der Maut, an der das Unternehmen derzeit arbeitet.

IAA 2022: Innovative Konzepte für klimaneutralen Transport

Nach pandemiebedingter Pause lockte die IAA Transportation von 20. bis 25. September 2022 Fachbesucher*innen und Mobilitätsfans nach Hannover. Sie konnten interessante technische Innovationen und Konzepte aus den Bereichen Transport und Logistik bestaunen und selbst erkunden. Unsere Kollegin Angelika Günther war von ihrer Fahrt im 640-PS starken Lkw begeistert. In der Test Drive Area konnte sie in der Fahrerkabine Platz nehmen und so die Perspektive der Fahrer*innen einnehmen.

Transportprozesse digitalisieren

Lösungen zum Digitalisieren, Analysieren und Automatisieren von Transportprozessen präsentierte der Telematik-Spezialist Trendfire. Das Unternehmen bietet seinen Kunden erstmals individuell konfigurierbare Workflows für Android-Geräte. Abhängig von Abladestelle oder Ladehilfsmittel führen diese die Fahrer*innen durch den jeweiligen Prozess. Interaktive Formulare, mit denen zum Beispiel die Abfahrtkontrolle mit der Werkstatt vernetzt wird, helfen bei der Digitalisierung und Automatisierung. Der ebenfalls neue Alarm-Konfigurator benachrichtigt im Falle eines kritischen Ereignisses automatisch per Mail oder Messenger-App die zuständigen Personen. Auf diese Weise wird jeder Beteiligte gezielt informiert, ohne dafür das Telematik-Portal im Auge behalten zu müssen.

E-Lkw als eine Alternative zum herkömmlichen Diesel

In der Nutzfahrzeugbranche war der Diesel bisher fast alternativlos. Die Trends auf der IAA Transportation zeigten, dass zukünftig klimafreundliche Antriebe die Nase vorn haben werden.

So zeichnet sich ab, dass E-Lkw bald auch im Fernverkehr eingesetzt werden können. Mit seinem eTruck zeigte MAN, dass drei bis sechs Batteriepacks mit einer Speicherkapazität von 300 bis 500 Kilowattstunden im Sattelschlepper Platz finden. Außerdem eignet sich der Lkw für das Megawatt-Laden. Dadurch ist ein sehr schnelles Nachtanken möglich. 600 bis 800 Kilometer Reichweite verspricht der Nutzfahrzeughersteller. In einer späteren Ausbaustufe soll das Fahrzeug bis zu 1.000 Kilometer schaffen. 2024 ist der Start der Serienproduktion des eTrucks geplant.

Auch der eActros Long Haul von Daimler Trucks ist für das Megawatt-Laden gerüstet. Drei Batteriepakete liefern eine installierte Gesamtkapazität von etwa 600 Kilowattstunden. Damit schafft der Long Haul 500 Kilometer. Im Zusammenspiel mit einem eTrailer, also einem elektrifizierten Auflieger, beträgt die Reichweite sogar über 800 Kilometer. Erste Kundenfahrzeuge sind ebenfalls für 2024 geplant.

Der von Nikola und Iveco gebaute Tre BEV schafft mit 738 Kilowattstunden bis zu 500 Kilometer Reichweite. Mit einem 175-kW-Lader soll dieser ein Nachtanken von 10 auf 90 Prozent in unter drei Stunden erlauben. Dieses Fahrzeug ist bereits bestellbar.

Eine ähnliche, rein elektrische Reichweite haben die Baureihen XD und XF von DAF. Für die Lkw stehen zwischen 170 kW/231 PS und 350 kW/476 PS Motorleistung sowie Batterie-Packs für 200 und 500 Kilometer zur Wahl. Laden lassen sich die XXL-Stromer mit einer Leistung von bis zu 325 kW.

Wasserstoff für den Fernverkehr

Eine Alternative zu den batteriebetriebenen E-Lkw bleiben im Langstreckeneinsatz wasserstoffbasierte Antriebe. Gleich mehrere Brennstoffzellen-Lkw wurden auf der IAA vorgestellt. Dazu gehört der Nikola Tre FCEV. Rund 70 Kilogramm Wasserstoff soll die 6×2-Sattelzugmaschine mitführen können. Außerdem verfügt er über ein Batteriepaket mit einer Kapazität von 164 Kilowattstunden, quasi als Pufferspeicher. Das Fahrzeug hat eine Reichweite von 800 Kilometern.

Der OHM FCEV Heavy-Duty von Quantron ist ebenfalls ein Stromer mit kleinem Akku und großem Wasserstoff-Tank. 54 Kilogramm Wasserstoff und 400 kW/544 PS sollen eine Reichweite von 700 Kilometern bringen. Bereits nächstes Jahr will Quantron ausliefern.

Voraussichtlich ein Jahr später will das Unternehmen Keyou zu Wasserstoffverbrenner umgerüstete Lkw in Kundenhand übergeben. Statt elektrisch fahren diese ähnlich wie ein Diesel, allerdings ohne ruß- und CO2-haltige Abgase zu produzieren. Aus dem Auspuff soll nur Wasser kommen.

Lösungen für die letzte Meile

Für den Transport auf der letzten Meile sind innovative Lösungen gefragt wie nie. Neben großen Transportern für lange Strecken sah man auf der IAA 2022 auch einige Mini-Laster für in erster Linie kurze Strecken. Außerdem zeigten Fahrradhersteller ihre neuesten Cargo-Bikes mit Pedelec-Antrieb. Mit der IAA Last Mile Area bot die Messe Logistikunternehmen und Zulieferern eine Bühne zur Vorstellung ihrer Innovationen auf dem Weg zu effizienter und klimaneutraler City-Logistik.

Zwei lächelnde Frauen auf einem Lastenrad

Das Social Media-Team bei einer Testfahrt mit dem Lastenrad in der IAA Last Mile Area

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